Veuve noire in Wismar
Die Klasse 9b besuchte den Vortrag in der Stadtbibliothek von Veuve Noire. Veuve Noire ist eine Drag Queen, die sich selbst als androgyn bezeichnet und nicht dem schillernden Bild der "typischen" Drag Queen entspricht. Vouve Noire trägt gerne Klamotten in schwarz, dazu goldene Elemente und ein Make up, das mindestens 12 Stunden halten muss.
Veuve Noire setzt sich gemeinsam mit Olivia Jones und anderen Drag Queens für Vielfalt, Toleranz und Respekt ein. Nun besuchte sie auch ihre ehemalige Heimatstadt Wismar und erzählte den anwesenden Jugendlichen aus ihrem Leben. Als Veuve Noire hier zur Schule ging, war sie ein blonder Junge mit bürgerlichem Namen Henrik Schmidt. Vieles von dem, was das Publikum zu hören bekam, war geprägt von der schlimmen Erfahrung, die der heranwachsende Henrik machen musste. Von Ausgrenzung war die Rede, von Schlägen, Hass, Verfolgung und Einsamkeit.
Ihr zweites Leben begann in einer Partynacht auf dem Hamburger Kiez. Veuve Noire trat als Drag Queen auf und lebte ihre neue Identität voll aus. Inzwischen arbeitet die "Schwarze Witwe" (so die deutsche Übersetzung von Veuve Noire) hauptsächlich für das Projekt "Olivia macht Schule". Sie klärt auf, sie verweist auf die Individualität jedes Einzelnen und sie appelliert: "Jeder hat das Recht Mensch zu sein".
S. Klingbiel